Familienkonflikte

Die 13. Fee

Das perfekte Familienglück: Drei Generationen auf einer Wiese.
Das perfekte Familienglück: Drei Generationen auf einer Wiese. © imago / Westend61
Von Hofmann und Lindholm |
Wir lieben unsere Eltern. Hinter verschlossenen Türen ebenso wie in der Öffentlichkeit. Wir können nichts Schlechtes über unsere Väter und Mütter sagen. Sie haben viel geleistet und es bestimmt nicht immer leicht gehabt. Eltern geben stets ihr Bestes und wir danken ihnen dafür. Danke, Mama. Danke, Papa. Wer etwas anderes sagt, ist ein unerwünschter Nestbeschmutzer.
Diesen Nestbeschmutzern schenkt das Künstlerkollektiv Hofmann&Lindholm in ihrer Produktion volle Aufmerksamkeit.
Dabei kommen Kinder zwischen 18 und 80 Jahren zu Wort, die versuchen, mit dem höchst wirksamen Tabu bedingungsloser Liebe zu brechen und die Loyalität gegenüber ihren Eltern für einen Moment aufzukündigen.
Menschen, die den selbstzufriedenen Best-Agern die Pest an den Hals wünschen und Wohnmobile mit dem Aufkleber „Wir verprassen das Erbe unserer Kinder“ nicht länger unkommentiert hinnehmen wollen. Die sich im Schutz der Anonymität Raum für Rachefantasien nehmen, in die Rolle der 13. Fee schlüpfen oder sich fragen, wo sie ihre Eltern aussetzen würden, wenn die Geschichte ,Hänsel und Gretel’ hieße.

Die Dinge des Lebens
Ein Sommer mit Hörspielen und Dokus
Woche 7: Familie

Die 13. Fee
Oder: Was Mon Chéri meiner Mutter wirklich bedeutet
Ein Radiostück von Hofmann&Lindholm

Regie: Hannah Hofmann und Sven Lindholm
Mit: Kindern und Eltern, denen Anonymität zugesichert wurde
Ton und Technik: Peter Harsch
Redaktion: Tina Klopp / Thilo Guschas
Produktion: Dlf / WDR / NDR 2019
(Wiederholung vom 13.09.2019)

Hofmann&Lindholm sind Johanna „Hannah“ Hofmann (geb. 1971) und Sven Lindholm (geb. 1968). Sie studierten Angewandte Theaterwissenschaften in Gießen und realisieren seit 2000 Projekte an den Schnittstellen von szenischer, bildender und akustischer Kunst. 2009/2010 hatten sie eine gemeinsame Gastprofessur an der Universität der Künste Berlin inne. Seit 2016 ist Sven Lindholm Professor für Szenische Forschung an der Ruhr-Universität Bochum. Zuletzt: „Alles spricht“ (Deutschlandfunk/WDR/BR 2021).

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