Wehrmachtsjacke und weiße Weste

Von Paula Schneider |
In Zelten schlafen, Regenwache halten. Waffe putzen, keine Krähen schießen! Warten ... ein Einsatz ganz woanders. Herumkommandiert werden, abends Schulung. Soldat sein ist heute auch nicht einfach. Trotzdem machen Leute wie B, Bundeswehroffizier, nach Feierabend weiter. Ein Soldat, der Krieg spielt! Nicht jeder versteht das. Dabei will B´s Gruppe wirklich gut spielen. - Historisch präzise, bildend. Politisch korrekt.
Andere Anhänger nachgestellter Schlachten finden es spießig, Hakenkreuze an Ärmeln abzukleben. Der Meinungskampf zwischen jenen, die sich in schneidig schwarzen SS-Jacken zum Spaß gruseln, und B´s Kriegsspielern mit den weißen Westen kann hart eskalieren.

Auch in der Normandie will man gut sein. Hat die Nase voll von Sauf- und Knarrencampern, die spätestens seit der US-Erfolgsserie "Band of Brothers" zu jedem Jahrestag der Alliierten Invasion die Küste stürmten. So hat man eine Charta aufgesetzt, streng nicht nur gegen nazideutsche Uniformen. Das so beliebte "D-Day-Reenactment", egal ob lehrbuchgerecht oder bierselig, scheint damit am Originalschauplatz endgültig vorbei zu sein.

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