Störung hören
Wenn Geräusche irritieren
Von Florian Felix Weyh
Regie: Philippe Brühl
Es sprachen: Meriam Abbas, Udo Schenk, Stefan Konarske und Katrin Wehlisch
Ton und Technik: Ralf Perz
Redaktion: Klaus Pilger
Produktion: Deutschlandfunk/SWR 2010
Störung hören
53:19 Minuten
Plötzlich ist da ein hohes Sirren im Raum: Kündigt sich ein Tinnitus an oder meldet sich nur ein defektes Heizungsventil? Dann folgt ein arhythmisches Klopfen: Defekte Pumpe oder Poltergeist? Die Beunruhigung wächst. Ist die Störung natürlich oder unnatürlich?
Hat sie überhaupt physikalisch stattgefunden – oder ereignet sie sich nur im eigenen Kopf? Der unrunde Motorenklang, der den Cessna-Piloten alarmiert, das Rasseln in den Lungenflügeln, durch das der Arzt die beginnende Lungenentzündung feststellt – und im Magen-Darm-Trakt ertönen wahre Kakofonien. Welche Geräusche aber geben Grund zur Sorge?
Es gibt technische Störungen, auch im Rundfunk, und psychische, die sich in winzigen Verschiebungen der Stimmfrequenz niederschlagen. Dabei stiften uns sinnvolle Störgeräusche zu Reparaturhandlungen an: Das Feature spitzt die Ohren und fragt Fachleute verschiedenster Fachrichtungen, wann eine akustische Irritation Informationen enthält, die man nicht leichtfertig ignorieren sollte. Am Ende ist der Hörer eine geschulte Störungshörerin oder ein nervöser akustischer Hypochonder.
Florian Felix Weyh wurde 1963 in Düren geboren, wuchs in Baden-Württemberg auf, studierte in Köln Psychologie und lebt nun schon lange in Berlin. Er ist Publizist, Feature-Autor, Essayist, Literaturkritiker, Kulturjournalist, Dramatiker, Hörspielautor und Romancier - ein Kulturmensch durch und durch!
Der Freistil-DREIERPACK beginnt am 16. Mai mit dem Feature "Störung hören" aus dem Jahr 2010 – eine Reise durch die Welt akustischer Irritationen vom Lungengeräusch bis zum Poltergeist. Am 23. Mai folgt "Die Formel - Wenn die Welt auf einen Code zusammenschrumpft" (2011), eine Suche des Autors als Ich-Erzähler nach der mathematischen Beherrschbarkeit der Welt, die er als Kind in einer "Weltformel" gefunden zu haben glaubte... Zum Abschluss dann am 30. Mai: "Oh Captain! My Captain! - Wir casten uns die tollsten Lehrer" aus dem Jahr 2016, Weyhs freundlich-ironische Hommage an einen heute oft unterschätzten Beruf.