Warnhinweis: In diesem Feature berichten die Betroffenen von einem Ausmaß an psychischer und physischer Gewalt, das auf einige Hörerinnen und Hörer verstörend wirken könnte.
Teufelsmütter
49:53 Minuten
Franziska wurde von ihrer Mutter eingesperrt, Klara als Dreijährige an Familie und Nachbarschaft verkauft. Auch Susanne, Judith und Dorothee wurden als Kinderprostituierte herumgereicht und gefoltert. Wie kann eine Tochter damit leben, dass sie von ihrer eigenen Mutter gequält wurde?
Susanne zum Beispiel entkam der Satanssekte erst mit Mitte 40. Unter neuem Namen begann sie in einer anderen Stadt ein zweites Leben.
Auch Dorothee weiß seit einigen Jahren mit Gewissheit, was geschehen ist. Sie fand den Ort – eine abgelegene Kirche am Rande eines Industriegebietes – an dem sie als Achtjährige eingesperrt und gefoltert wurde.
Wer von besonders traumatischen Kindheitserinnerungen berichtet, wird von Außenstehenden schnell für verrückt erklärt. Tatsächlich sind die Erinnerungen der Betroffenen oft bruchstückhaft, eigentümlich zeitlos. Das ist typisch für diese Art der Traumata und genau das wollen die Täter: Wer weder Ort noch Zeit des Verbrechens nennen kann, wird als Zeuge von Polizei und Gericht nicht ernst genommen.
Teufelsmütter
Wenn Töchterseelen zerbrechen
Von Rosvita Krausz
Regie: Antje Vowinckel
Es sprachen: Mariel Jana Supka, Katja Hirsch, Annette Strasser,
Susanne Kliemsch, Anton Andrejew
Ton und Technik: Nikolaus Löwe und Wenke Decker
Redaktion: Tina Klopp
Produktion: Deutschlandfunk 2019
(Wiederholung vom 12.07.2019)
Rosvita Krausz (1945−2021), geboren in Potsdam, lebte und arbeitete in Hamburg. Die Features und Hörspiele der Hörfunkjournalistin erzählen oft von Außenseitern, Grenzgängern und Traumatisierten. Zuletzt: „Das vergiftete Glück − Depressionen nach der Geburt“ (Deutschlandfunk 2021).