Hörspiel über soziale Kontrolle

Wie viele Tage hat das Leben?

50:04 Minuten
Eine Person im Schutzanzug steckt in einem Ring aus seltsamem Gewölk und hebt ab.
Freiheit im Schutzanzug. Helfen kleine Ausbrüche in einer unfreien Gesellschaft? © Sharan Pagadala / unsplash
Von Gesche Piening |
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• Gesellschaftspanorama • Gesche Piening zeigt Menschen, die von kleinen Ausbrüchen aus einer kontrollierten Welt träumen. Naiv? Unsympathisch? Das Freiheitsbedürfnis wabert und blubbert. Am Ende bleiben die meisten genau dort, wo sie angefangen haben.
Eine Person taucht für zwei Tage in einem Hotelzimmer ab und erzählt keinem davon. Eine andere träumt von einer Kinderschaukel im Büro, mit der sie über den beladenen Schreibtisch schwingen kann. Und eine: „Ich mach jetzt gar nichts mehr!” Nur brechen sie niemals tatsächlich aus dem eng geschnürten Alltag aus.
Warum sind viele Menschen in den vorgezeichneten Bahnen so eingefahren? Gesche Piening versucht eine Antwort. Sie präsentiert ein Kondensat der Seitenblicke, gehässiger Gedanken und abfälliger, nein, empörter Kommentare. Sie alle kratzen am Selbstbewusstsein der anderen. Und in letzter Konsequenz konservieren sie den Status quo. Ein vielstimmiges Hörspiel über die Mechanismen der sozialen Kontrolle, an denen schon so manche Ausbruchsfantasie erstickt ist. „Ist das jetzt erbärmlich oder schlau?”

Ursendung
Wie viele Tage hat das Leben?
Von Gesche Piening
Regie: die Autorin
Mit: Sebastian Brandes, Katrin Filzen, Vincent Glander, Gro Swantje Kohlhof, Michael Kranz, Christian Löber, Natalie Spinell und Edmund Telgenkämper
Musik: Ulrich Wangenheim (Saxophone, Klarinetten, Flöte), Tobias Weber (E-Gitarre), Michael Emanuel Bauer (Klavier, Keyboards), Julie Catherine Eggli (Gesang), David Pätsch (Schlagzeug)
Komposition: Michael Emanuel Bauer
Ton und Technik: Jan Piepenstock und Robin Auld
Produktion: BR/Deutschlandfunk Kultur 2024
Länge: 50'02

Gesche Piening, 1978 in Hamburg geboren, Schauspielerin, Regisseurin, Autorin und Dozentin. Ihre Theaterarbeiten sind bundesweit in diversen Theaterhäusern und auf Festivals zu sehen und überschreiten die Grenzen zwischen Theater, Literatur, Bildender Kunst und Hörfunk. Für ihre künstlerische Arbeit wurde sie 2016 mit dem Ödön-von-Horváth-Preis (Förderpreis) ausgezeichnet. Für den Hörfunk mehrere Radiofeatures und Hörspiele, zuletzt: „bin pleite ohne mich“ (BR/Deutschlandfunk Kultur 2021) und „Tod – was soll das?“ (Deutschlandfunk Kultur/BR 2022). „Wes Alltag Antwort gäb” (BR/Deutschlandfunk Kultur 2023) wurde als Hörspiel des Monats Januar 2023 ausgezeichnet. Gesche Piening lebt in München.

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