Wilde Tiere in Berlin
Von Marianne Weil
Regie: Judith Lorentz
Mit: Shorty Scheumann, Verena von Behr, Jörg Gudzuhn, Sabin Tambrea, Carsten Andörfer, Anna Huthmann, Ingo Hülsmann
Ton und Technik: Thomas Monnerjahn, Frank Klein
Dramaturgie: Stefanie Hoster
Produktion: DKultur 2009
Länge: 54'23
Eine Wiederholung vom 12.08.2009
Hörspiel: Der Tierpark als Paradies
Radio-Montage über eine sorgenfreie Wildnis in Berlins Osten. © IMAGO / Olaf Wagner
Wilde Tiere in Berlin
55:47 Minuten
• Doku-Hörspiel • Als 1955 der größte Tierpark Europas in Ost-Berlin eröffnete, löste das Hochstimmung aus. Marianne Weil durchforstet das Radio-Archiv und begegnet Tieren und Zoo-Direktoren, Chruschtschow und Kennedy.
Gräben, Grenzen, Gitter, Sperren, Balken, Mauern, Posten, Wächter und Kontrollen regulierten die Freiheit in der geteilten doppelten deutschen Hauptstadt. Doch es gab einen Ort, an dem die Gitter unsichtbar wurden und exotische Lebewesen in idyllischen Landschaften ein sorgloses Dasein verbrachten: das Paradies für wilde Tiere im Tierpark Friedrichsfelde!
In den Worten des Ostberliners im Hörspiel: „An einer Stelle, mindestens an dieser einen Stelle war der Osten besser als der Westen. Schöner, freier, großzügiger als der schöne freie großzügige Westen. Oder – um es auf Vereinigungsdeutsch zu sagen: Bei einer Evaluation im Jahr 1958 oder 1963 hätte der Tierpark Berlin gewonnen und der Westberliner Zoo wäre abgewickelt worden.“
Marianne Weil, 1947 in Darmstadt geboren, lebt in Berlin. Die Autorin und Regisseurin von Hörspiel-Montagen und Features sezierte, inszenierte und montierte in zahlreichen Stücken die Rhetorik des Kalten Krieges. Zuerst in: „Dem ...eutschen ...olke“ (SR/SFB 1995), das mit dem Publikumspreis „Lautsprecher“ der Akademie der Künste Berlin ausgezeichnet wurde. Zuletzt war ihr Feature „ticken, flüstern, rauschen. Akustisches Erzählen im Radio“ (Deutschlandfunk Kultur 2020) zu hören.