Rias-Hörspiel von 1954 über die Ost-West-Grenze

Zonengrenzbus Helmstedt

Zu sehen: ein ausgebrannter Bus im Wald bei Helmstedt.
© BGS / Archiv Wolfgang Roehl
Von Johannes Hendrich |
Wenige Jahre nach dem Krieg sind die östliche und westliche Besatzungszone in Deutschland hermetisch voneinander getrennt. Die illegale Übergabe eines lebenswichtigen Medikaments stellt die Zonengrenzsoldaten auf beiden Seiten auf die Probe.
Ein ausgebrannter Bus im Wald bei Helmstedt erinnert die Grenzgänger an die letzten Kriegstage und markiert den streng bewachten Übergang zwischen der ostdeutschen und westdeutschen Besatzungszone. Es ist die Zeit der Wachtürme, der Volkspolizisten, des Todesstreifens. Die Zonengrenze ist hermetische Absperrung zwischen hüben und drüben. Als ein junger Mann aus dem Ostteil heimlich an die Grenze kommt, um ein lebenswichtiges Medikament entgegenzunehmen, auf das seine todkranke Schwester wartet, ist die Menschlichkeit der Zöllner und der Männer auf den Wachtürmen gefragt. Hart eingreifen oder menschlich handeln? Ein Hörstück über die Grenze als Dilemma, entstanden sieben Jahre vor dem Bau der Berliner Mauer.

Zonengrenzbus Helmstedt
Von Johannes Hendrich
Regie: Karl Metzner
Mit: Herbert Stass, Robert Klupp, Marianne Dohm-Franke, Margarete Schön, Paula Paulsen, Albert Johannes, Klaus Herm, Harry Wüstenhagen, Horst Niendorf u.a.
Ton und Technik: Gerhard Neumann, Gerda Bock
Produktion: RIAS Berlin 1954
Länge: 48'08

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Johannes Hendrich (1919–1980) war Schriftsteller, Hörspiel- und Drehbuchautor. Zentrales Thema seiner Werke ist die Auswirkung von Zeitumständen auf menschliches Verhalten. Zu seinen Frühwerken zählen vor allem Reportagen und Kurzgeschichten in diversen deutschsprachigen Zeitungen und Zeitschriften der Tschechoslowakei. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs lebte Hendrich im Westteil Berlins und schrieb ab 1953 bis zu seinem Tod etwa 60 Hörspiele, viele für den RIAS. Ab Ende der 1950er-Jahre Drehbücher für TV und Kino. Sein letzter Film „Zausel“ (1983), drei Jahre nach seinem Tod ausgestrahlt, rekapituliert drei Tage eines greisen Rentners aus Berlin-Kreuzberg, dessen letzte Bezugsperson sein Hund ist.



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