Die Verwirrungen des Zöglings Törleß
Um das Jahr 1900. Irgendwo in der Provinz der österreichisch-ungarischen k. u. k. Monarchie. Im "Konvikt zu W.", einem Militärinternat zur Aufzucht künftiger Eliten, gerät der Zögling Törleß in einen Zustand der Verwirrung, die seinen künstlerischen wie analytisch-intellektuellen Charakter zum Erwachen bringt.
Der Mitzögling Basini bestiehlt seine Mitschüler, um seine Schulden zu begleichen. Er wird von Törleß’ Freunden Reiting und Beineberg entlarvt. An ihm erproben sie ihre Vorstellungen von sexueller Hörigkeit und Demütigung. Musils Romandebüt von 1906 erzählt vordergründig eine jugendliche Entwicklungsgeschichte im Kontext autoritär-militärischer Erziehung in der Donau-Monarchie. Im Kern jedoch geht es um die moralfreie und funktionale Darstellung der Mechanismen von sexuellen Grenzerfahrungen. Junge Männer suchen sie auf, um ihre eigene Individualität zu begründen oder darin zu begraben. Die Sehnsucht nach dem persönlichen wie gesellschaftlichen Ausnahmezustand, der eine neue Persönlichkeit erstehen lassen soll, überführt dann der Erste Weltkrieg in die Wahrheit der anonymisierenden Materialschlachten.
Bearbeitung: Manfred Hess
Komposition: Michael Riessler
Regie: Iris Drögekamp
Mit Michael Rotschopf, Stefan Konarske, Manuel Rubey, Stefano Bernardin, Florian Teichtmeister, Ursula Strauss, Erwin Steinhauer, Cornelius Obonya, Helmut Bohatsch, Petra Morzé
Produktion: SWR/ORF 2014
Länge: ca. 110'
Komposition: Michael Riessler
Regie: Iris Drögekamp
Mit Michael Rotschopf, Stefan Konarske, Manuel Rubey, Stefano Bernardin, Florian Teichtmeister, Ursula Strauss, Erwin Steinhauer, Cornelius Obonya, Helmut Bohatsch, Petra Morzé
Produktion: SWR/ORF 2014
Länge: ca. 110'
Robert Musil, geboren 1880 in Klagenfurt, emigrierte 1938 in die Schweiz, wo er 1942 verarmt und nahezu vergessen starb. Sein Fragment gebliebener Roman »Der Mann ohne Eigenschaften« zählt zu den Hauptwerken der modernen Weltliteratur.