Zwei Seiten der Erinnerung

Von Volker Dittrich |
Edgar und Manfred Hilsenrath, geboren 1926 und 1929, aufgewachsen in Halle (Saale), mit der Mutter 1938 zum Großvater in die Bukowina emigriert, 1941 deportiert ins Getto Moghilev-Podolsk und 1944 von der Sowjetarmee befreit.
Edgar schlägt sich nach Palästina durch, Manfred gelangt 1946 mit der Mutter nach Lyon zum Vater, der in Frankreich überlebt hat. Auch Edgar trifft Ende 1947 dort ein. Manfred Hilsenrath will studieren und Ingenieur werden. Edgar, der schon mit 15 seinen ersten Roman geschrieben hat, fühlt sich als Schriftsteller.

Der Vater zwingt beide Söhne, eine Kürschnerlehre zu absolvieren und in diesem Beruf zu arbeiten. 1950 wandert Manfred in die USA aus. Edgar folgt ihm ein Jahr später. Manfred arbeitet bei Lockheed in einem Forscherstab für die amerikanische Raumforschung.

Edgar lebt vor allem in der Vergangenheit, die er in seinen Romanen verarbeitet. Edgar Hilsenraths Wohnsitz ist seit 1975 Berlin, Manfred Hilsenrath lebt seit sechs Jahren in Arkansas.


DLF 2011