Hörspiel: 1950er-Jahre in Ostdeutschland

Zwischen allen Stühlen (3/3)

Walter Ulbricht mit Blumenstrauß in der Hand, Bild grün eingefärbt.
Die Geschichte geht weiter – Victor Klemperers Tagebücher 1918-1959. © ddrbildarchiv.de / Uhlenhut, Manfred | Grafik Deutschlandradio
Von Victor Klemperer |
• Zeitdokument • Letztes Lebenskapitel eines bürgerlichen Humanisten: Victor Klemperer führt unablässig Tagebuch, begleitet schreibend persönliche Tragödien und seinen Alltag in der DDR. Seine Enttäuschung über die deutsche Zukunft wächst.
1951 stirbt Eva Klemperer, seit 45 Jahren die Frau an seiner Seite. Innerlich wie abgestorben absolviert Klemperer seine Pflichten. Die zweite Ehe bringt ihm unerwartetes Glück, ein Gegengewicht zum anschwellenden Unmut über die Misere in Deutschland.
Die Tagebücher sind ein einzigartiges Dokument deutscher Kulturgeschichte. In manischer Zeitzeugenschaft und schonungsloser Aufrichtigkeit reflektieren sie das Misslingen eines radikalen Neuanfangs und den inneren Konflikt eines Menschen, der an prononcierter Stelle im öffentlichen Leben der DDR stand. Es ist der Abschluss einer einmaligen Jahrhundertschau.

Schwerpunkt: Die Tagebücher von Victor Klemperer

Zwischen allen Stühlen (3/3)
Die Tagebücher des Victor Klemperer (1952–1959)
Von Victor Klemperer
Bearbeitung: Klaus Schlesinger
Regie: Peter Groeger
Mit: Udo Samel
Ton und Technik: Katrin Witt, Jonas Bergler, Andreas Brämer
Produktion: DLR Berlin/SFB-ORB 1999
Länge: 54'29

Victor Klemperer (1881–1960), Sohn eines Rabbiners aus Landsberg/Warthe, war ein namhafter Romanist, seit 1920 Professor an der Technischen Hochschule in Dresden, wo er 1935 zwangsentlassen wurde. Von 1945 bis 1960 arbeitete er erneut als Hochschullehrer in Dresden, Greifswald, Halle und Berlin. Berühmt wurde er mit seiner Abhandlung „LTI – Notizbuch eines Philologen“ (1947), in der er die ideologische Verwendung der deutschen Sprache in der Nazizeit analysiert. Die Tagebücher Victor Klemperers umfassen den Zeitraum von der Weimarer Republik bis 1960 und zeigen ihn als unverzichtbaren Zeitzeugen.

Der Romanist und Philologe Victor Klemperer in einer zeitgenössischen Aufnahme. Er wurde am 9. Oktober 1881 in Landsberg (Warthe) geboren und ist am 11. Februar 1960 in Dresden gestorben.
Der Romanist und Philologe Victor Klemperer in einer zeitgenössischen Aufnahme. Er wurde am 9. Oktober 1881 in Landsberg (Warthe) geboren und ist am 11. Februar 1960 in Dresden gestorben.© picture alliance / dpa / Fotoreport Aufbau Verlag

Klaus Schlesinger (1937–2001) war Schriftsteller und Journalist. Seit 1971 Prosa, Hörspiele, Reportagen und Essays. Hörspielfassung der Klemperer-Tagebücher neben „Zwischen allen Stühlen“: „Zeugnis ablegen“ über die Jahre 1933–1945 und „Leben sammeln“ über die Jahre 1926–1932 (DLR Berlin/ORB 1996 und 1997).

Klaus Schlesinger hat ein Leben im Osten und eins im Westen geführt - zwei Biografien, die der Schriftsteller nicht vereinen kann.
Klaus Schlesinger hat ein Leben im Osten und eins im Westen geführt - zwei Biografien, die der Schriftsteller nicht vereinen kann.© picture alliance / dpa / Markus Wächter
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